Im Archiv der Gemeinde gibt es viele Rechnungen für die Gemeindehirten. Es waren geachtete Personen, die zu den Gemeindebediensteten gehörten. Sie bezogen ein Dienstgeld, konnten im gemeindlichen Hirtenhaus wohnen und hatten Äcker zur privaten Verfügung.
Das Hirtenhaus in der Bergstraße wurde 1839 als Hirten- und Armenhaus erbaut.
Ein Viertel des Hauses bewohnte der Schweinehirt, zuletzt Josef Maier, bis nach dem 1. Weltkrieg. Er war neben seiner Hirtenaufgabe Schweinehändler, machte Hausschlachtungen und hielt auch den gemeindlichen Ziegenbock.
Den anderen Teil des Hauses bewohnten arme oder alleinstehende Mitbürger.
Weil das Haus „abgewohnt“ war, wurde es abgerissen und 1960 ein Neubau errichtet. Im Obergeschoss wurden Sozialwohnungen eingerichtet, im Untergeschoss zog das Postamt ein. Als 1995 das Postamt auszog, wurde das Bauamt der Gemeinde hier untergebracht.