Die Kapelle wurde von den Haibachern 1732/1733 selbst gebaut, wie es das Pfarrbuch von Oberbessenbach schreibt: „Die Filialkapelle zu Haibach hat dasige Gemeinde selbsten, was die Fuhren angeht, erbaut.“ Auch ein „Gutthäter“ ist erwähnt: „Georg Conrad Merkel, gewesener Centgraf vorm Spessart“. Merkel hat demnach „infolge eines Gelübdes zu Ehren des Heiligen Nepomuk“, den Bau errichten lassen. Ab 1740 standen für das St.-Nepomuk-Fest aus der Merkelschen Stiftung 250 Gulden zur Verfügung.

Die Gemeinde baute auf 66 Quadratmetern Nutzfläche die Kapelle, in der 150 Personen Platz fanden. Haibach hatte zu dieser Zeit 231 Einwohner. In der Beschreibung steht: „Die Kapelle hat einen Polygonschluss (Vieleckschluss) aber keinen Chorraum. Sie besaß drei Fensterachsen, wobei die Fenster einen geraden Schluss hatten. Weiter besaß sie eine Flachdecke, innen in einfachster Ausführung und ohne Orgel, eben nur das Nötigste, und über dem Portal war die Inschrift zu lesen G.C.M (Georg Conrad Merkel) 1732“. Die Altarerrichtung erfolgte 1740.

(Ob Merkel auch die Statue des Heiligen Nepomuk errichten ließ ist noch ungeklärt. Eine direkte Verbindung von Merkel zu dem „neuen Heiligen“ (Johannes Nepomuk wurde drei Jahr vorher heilig gesprochen) ist noch nicht belegt.

Bis zum Bau der Nepomuk-Kirche 1848 wurde die kleine Kirche benutzt, danach war sie Speicher, Holzschuppen und Turnraum.
1926 wurde sie abgetragen.  Die Abbrucharbeiter fertigten dazu ein Schriftstück an (siehe unten):

„Im Jahr des Herrn 1926
wurde die alte Kirche neben dem alten Schulhaus in Haibach abgebrochen.
Die Steine wurden verwendet zur Vergrößerung und Erhöhung des Friedhofes. Durch arbeitslose Arbeiter wurde die Arbeit ausgeführt im Monat März 1926. Stundenlohn betrug z. Z. für Maurer 1,10 Mark. Hier wurde bezahlt 50 Pfennig Stundenlohn und Arbeitslosenunterstützung durch die Gemeinde.
Heute den 26. März arbeiten die Maurer: Philipp Albert, Josef Hock, Gottfried Sommer, August Kraft, Gottfried Baumann, Heinrich Lenk.“

Von 1781 bis 1823 war neben der Kapelle auch der Friedhof – ein Grabkreuz stammt aus dem Jahr 1632, als die Schweden in Aschaffenburg waren. Gegen Ende war der Friedhof zu klein geworden, die Einwohnerzahl war von 300 auf 500 gestiegen. So baute man „außerhalb des Dorfes“ einen neuen  Friedhof, den Vorläufer des heutigen Dorffriedhofes.

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