Im Jahr 1890 beschloss die Grünmorsbacher Gemeindeversammlung einen eigenen „Leichenacker“ zu errichten. Vorher mussten die Toten in dem Ort beerdigt werden, zu dessen Pfarrei sie gehörten, also bis 1821 in Oberbessenbach, dann in Schweinheim. (In Haibach wollten die Grünmorsbacher nicht beerdigt werden. Eine Kostenbeteiligung für die dortige Erweiterung des Friedhofs lehnten sie ab.)

Als 1892 der Friedhof eröffnet wurde, war kein Geld für eine „Seelenkapelle“ vorhanden. Nur ein gusseisernes Kreuz auf einem Sandsteinsockel wurde erstellt. (siehe betreffende Seite)

Der Friedhof wurde mit einer Mauer umgeben (alter, unterer Teil) und am 19. September 1892 eingeweiht. Zum Requiem mussten die Angehörigen aber bis zum Bau der eigenen Kirche 1899 nach Schweinheim gehen.

1954 wurde der Friedhof um das Doppelte seiner Fläche erweitert (neuer, oberer Teil).  An der südöstlichen Ecke des alten Friedhofes wurde eine kleine Aussegnungshalle errichtet. Bereits 1965 wurde diese Aussegnungshalle um zwei Einstellplätze mit Unterkellerung erweitert. Dabei wurde auch die „Ponchon-Glocke“ von 1793 aufgehängt. Die Glocke hing erst beim Bürgermeister, ab 1863 in der ersten Schule und war ab 1901 in der Kirche abgestellt.

Seit dem Jahre 1995 hat diese alte Aussegnungshalle ausgedient. Auf der Erweiterungsfläche, die 1990 nach Westen hin dem Friedhof zugeschlagen wurde, ließ die Gemeinde nach den Plänen des Haibacher Architekten Gustl Schickling eine Aussegnungshalle errichten und gleichzeitig eine Urnenwand mit 100 Urnenkammern anlegen. Die alte Glocke wurde nun von der alten in die neue Aussegnungshalle gehängt.

Seit 2020 bietet die alte Aussegnungshalle als „Raum der Stille“ Platz für kleine Trauerfeiern oder persönliches Gebet. Dieser „Raum der Stille“ wurde auf Initiative von Frau Maria Hörscher erstellt. Der Bautrupp der Gemeinde Haibach hat ihn stilvoll und würdig ausgestattet. Bänke und ein Altar laden zum Gebet und im Nebenraum hängen Sterbebilder an senkrechten Bändern und erinnern an die Verstorbenen.

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