Kleiderfabrik Arnold / Mertens / Rasch

Ehemalige Sehenswürdigkeiten

Die Kleiderfabrik Arnold aus Aschaffenburg war Ende des Krieges im Gasthaus „Zur Post“ (Büro), „Zum Grünen Baum“ (Zuschnitt und Lager) und „Zum Hirschen“ untergebracht. 1949 baute Arnold eine neue Fabrik im Steinbruch in der Eckenerstraße. 1959 übernahm Josef Mertens die Fabrikation. 1980 wird die GmbH aufgelöst ,1990 wurde das Haus abgerissen und die Wohnanlage gebaut

In der Zeitung stand (Auszug):

Wenn demnächst das Gebäude der Mertens Kleiderfabrik abgerissen wird, ist das mit ein Symbol des Niedergangs der Kleiderindustrie am Untermain und der einstmals blühenden “Schneiderdorfes” Haibach. Über 600 Personen verdienten sich noch im Jahr 1970 ihren Lebensunterhalt in einer der Fabriken, bei mittleren Betrieben oder als Heimschneider. Allein 95 Arbeiter und 25 Angestellte waren bei Mertens beschäftigt. 200 Anzüge verließen pro Tag die Bänder, alles Qualitätsware aus deutschen Stoffen. Der Betriebsinhaber Josef Mertens hielt sich überzeugt an deutsche Produkte und Wertarbeit. In einer Fachzeitschrift wurde die Haibacher Fabrik damals als letzte deutsche Firma bezeichnet, die nur reine Schurwolle verarbeitete. Mehr als 1 Million Anzüge kamen in den Jahren 1959 bis 1980 mit dem Gütezeichen “MeMo” auf den Markt. Doch die allgemeine Rezession in der Kleiderindustrie Ende der 60er Jahre ging auch in Haibach nicht spurlos vorüber. Produktion im Ausland war billiger, strukturelle Veränderungen in Liefer- und Absatzorganisation der großen Verkaufshäuser brachten den Kleiderfabriken im Aschaffenburger Raum ernste Probleme. Mertens hatte versucht, sich mit Spezialanfertigungen für die Post oder die Bundeswehr über Wasser zu halten. Doch 1980 kam auch in Haibach das Aus.

Sechs Jahre lang diente das Gebäude danach der Euro-Sprachschule als Ausbildungsstätte für die Maßnahme zur beruflichen und sozialen Eingliederung junger Ausländer, die hier eine Schulausbildung erhielten und zur Näherin oder Frisörin angelernt wurden. Bis 1990 nutzten zwei kleinere Firmen das Gebäude, seitdem steht es leer. Zwischenzeitlich war das Bayerische Rote Kreuz in einem Teil des Kellers mit seiner Kleiderkammer untergebracht, die aber Ende des letzten Jahres auch geschlossen wurde. Seit 1992 bemühte sich der Besitzer, eine Genehmigung für den Bau von Wohnungen auf dem 4800 Quadratmeter großen Gelände zu erhalten. Die Anzahl der geplanten Wohneinheiten schienen aber dem Gemeinderat zu hoch. Einem Plan mit 18 Wohneinheiten wurde zugestimmt.

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