Johann Anton Großmann hatte hier um 1902 eine Schneiderei und eine kleine Gaststätte. Ein Schlachtküche ist schon im Jahr 1900 erwähnt.
1905 eröffnete der Metzger Matthäus Rückert mit seiner Frau Blondina, geb. Sauerwein eine Gaststätte mit dem Namen „Zur Schweiz“ und führte die Metzgerei. Noch vor Beginn des 1. Weltkriegs wurde im Jahr 1914 ein Saal angebaut.
1921 starb Matthäus. Sein Sohn Benedikt Rückert, 16 Jahre alt, übernahm die Metzgerei, Blondina führte das Gasthaus. 1925 übernahm Benedikt beides. 1929 heiratete Benedikt Magdalena, geb. Stegmann aus Laufach. In diesem Jahr stellten die beiden Antrag auf Eröffnung eines Kinos, dessen Einrichtung aber zurückgestellt wurde.
Schon 1939 wurde Benedikt zur Wehrmacht eingezogen und kam 1944 in der Normandie in amerikanische Gefangenschaft. Während des Krieges war die Kleiderfabrik Mayerhöfer in der „Schweiz“ untergebracht.
1948 kam Benedikt aus der Kriegsgefangenschaft heim und eröffnete das Gasthaus wieder unter dem Namen „Haibacher Schweiz“. Nach dem Krieg waren der Ringerverein, der Tischtennisverein und die Handballer mit ihrem Training im Saal. Weitere Vereine nutzten die Schweiz für ihre Vereinszusammenkünfte. Die Firma Adler führte hier Modeschauen für ihre Busgäste durch. Der Saal hatte Platz für 250 Gäste. In der Gaststätte war Platz für 80 Personen. Bei Veranstaltungen konnten beide Räume zusammen genutzt werden. Sogar der Automobilclub von Deutschland (AvD) veranstaltete hier Anfang der 1950er Jahre seine Jahres-Bälle.
1959 erfolgte ein Umbau und eine Renovierung der Gaststätte. 1961 übernahm Sohn Herbert Rückert die Gaststätte und führte sie bis zu seinem Tod 1971. In dieser Zeit war die Schweiz weit bekannt wegen ihrer Tanzveranstaltungen (Samstag und Sonntag mit Teenagerpartys). Der andere Sohn (Benno) arbeitete tatkräftig im Betrieb mit.
1966 wurde die eigene Metzgerei aufgegeben und als Filiale der Laufacher Metzgerei Stegmann, aus der Magdalena Rückert stammte, weitergeführt. Nach 1981, als Benedikt Rückert die Gastwirtschaft aus Altersgründen aufgab, wurde der Betrieb an die Brauerei Martinsbräu aus Marktheidenfeld verpachtet. 1981 bis 1983 war die Gastwirtschaft an den Haibacher Billardclub „Goldene Acht“ verpachtet, Michael Manns führte weiter und kaufte 1988 das Anwesen.
1995 wurde das Haus verkauft, 2004 wurde es abgerissen und eine Wohnanlage aufgebaut.
Drei Kreuze
Die „Drei Kreuze" sind ein besonderes lokales Wahrzeichen Haibachs. Sie finden sich auch als Symbol im Wappen der Gemeinde wieder. 1627 wurden im Verzeichnis der Fluren (Weisthum der Gemeinde) schon drei Kreuze erwähnt. Später stand nur noch ein verwittertes...