Nahe der Gemarkungsgrenze zu Dörrmorsbach steht der Schwind-Bildstock, der auf ein Versprechen am Ende des Zweiten Weltkrieges zurückgeht. Da Gailbach und Dörrmorsbach in der Karwoche 1945 Kampfgebiet wurden, brachten sich die Menschen vor Bomben und Granaten in Kellern und Stollen in Sicherheit. Auch im Bensenbruch, einem alten Steinbruch, suchten die Menschen Zuflucht. Ein etwa 15 Meter langer und über 2 Meter hoher Raum in Form eines Kellergewölbes konnte 50 bis 60 Personen aufnehmen. Unter den Schutzsuchenden waren auch der in Gailbach geborene Vinzenz Schwind, seine aus Dörrmorsbach stammende Ehefrau Magdalena (die Eltern des späteren Aschaffenburger Oberbürgermeisters 1945-1970 Dr. Vinzenz Schwind sowie zwei Enkelkinder. Sie gelobten, einen Bildstock zu errichten, wenn alle im Stollen die Karwoche überleben sollten. Obwohl das gesamte Waldgebiet durch schweres Artilleriefeuer von Gründonnerstag bis Ostersonntag verwüstet wurde, kam kein Mensch zu Schaden. Das Ehepaar Schwind löste sein Versprechen ein und ließ vom Aschaffenburger Gewerbelehrer Erich Pfeiffer den Sandsteinbildstock entwerfen und von Bildhauer August End aus Aschaffenburg ausführen. Als Material dienten Trümmersteine der zerstörten Agathakirche. Das beherrschende Motiv dieses Bildstockes ist ein fast rundplastisch gearbeitetes Relief einer Schutzmantel-Madonna. Die Gottesmutter breitet ihren Mantel schützend über vier Personen aus: Großmutter, Großvater sowie die beiden Enkel.
Die Inschrift auf dem Sockel lautet:
Maria breit den Mantel aus
mach einen Schutz u. Schirm daraus
laß uns darunter sicher steh’n
und alle Feind vorüber geh’n.
Der Bildstock ist in der Denkmalliste der Stadt Aschaffenburg eingetragen: „Sockel mit rundbogigem Aufsatz, Relief der Schutzmantelmadonna, Sandstein, 1947, Mittelwald; in der Waldabteilung Binsenhäg, D-6-61-000-356